Bitcoin Mining Pools: Definition, Herkunft und Funktion

Ein Mining Pool ist eine Gruppe von Minern, die ihre Rechenleistung/Hashrate bündeln, um ihre Wahrscheinlichkeit zu erhöhen neue Blöcke zu finden und die damit verbundene Belohnung zu erhalten. Die Belohnung wird dann proportional zur beigesteuerten Rechenleistung unter den Mitgliedern des Pools verteilt. So können kleinere Miner Erträge erzielen, ohne selbst einen gültigen Block zu finden.

Wieso gibt es Mining Pools?

Zu Beginn des Bitcoin-Netzwerks war das Mining ein vergleichsweise einfacher Prozess, den Einzelpersonen mit gewöhnlicher Computerhardware durchführen konnten. Damals war die Konkurrenz gering, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Solo-Miner einen Block fand und die damit verbundene Belohnung erhielt, war relativ hoch.

Mit dem wachsenden Interesse an Bitcoin stieg dann auch die Mining-Schwierigkeit. Die Konkurrenz nahm zu, und es wurde zunehmend unwahrscheinlicher, dass ein einzelner Miner eigenständig einen Block entdecken konnte. Dies führte dazu, dass viele Miner lange Zeit ohne eine Belohnung blieben, was das Mining zunehmend unattraktiv und risikoreicher machte.

Um dieses Problem zu lösen und das Mining effizienter und berechenbarer zu gestalten, wurde 2010 der erste Mining Pool ins Leben gerufen – der Slush Pool (ursprünglich als „Bitcoin.cz Mining Pool“ bekannt). Mitglieder des Slush Pools bündelten ihre Rechenleistung, um gemeinsam nach Blöcken zu suchen, und wurden dann für ihren Beitrag belohnt. Dieses Modell hat sich durchgesetzt und wurde schnell zum Standard für das Bitcoin-Mining. Es führte zur Gründung zahlreicher weiterer Mining Pools, die es Minern auf der ganzen Welt ermöglichten, ihre Ressourcen effizienter einzusetzen und die Volatilität ihrer Einnahmen zu reduzieren.

Derzeit sind Foundry USA und AntPool mit einem Anteil von 28,95 % bzw. 22,37 % der globalen Hashrate die beiden größten Mining-Pools. 👇

mempool.space

Wie funktionieren Bitcoin Mining Pools?

Bitcoin Mining Pools arbeiten nach einem einfachen Prinzip: Teilnehmer stellen ihre Rechenleistung dem Pool zur Verfügung. Der Pool-Operator verwaltet die kollektive Hashrate, verlangt dafür eine kleine Gebühr und teilt die Belohnungen entsprechend der beigesteuerten Rechenleistung der einzelnen Miner.

Es gibt verschiedene Vergütungsmodelle, die jeweils Vor- und Nachteile haben:

  1. Pay-per-Share (PPS): Miner erhalten eine feste Belohnung für jeden gültigen Hash (Proof-of-Work), den sie einreichen, unabhängig davon, ob der Pool tatsächlich einen Block gefunden hat. Dies sorgt für eine konstante und vorhersehbare Einnahmequelle, jedoch oft zu einem geringeren Auszahlungsbetrag.
  2. Full Pay-Per-Share (FPPS): Bei diesem Modell erhält jeder Miner nicht nur eine feste Belohnung für jeden von ihm eingereichten gültigen Hash, sondern auch einen Anteil der Transaktionsgebühren, die im Block enthalten sind. Unabhängig davon, ob der Pool tatsächlich einen Block findet, werden sowohl die Blockbelohnung als auch die geschätzten Transaktionsgebühren gleichmäßig verteilt.
  3. Proportional (Prop): Die Belohnung wird proportional zur geleisteten Rechenarbeit verteilt. Miner erhalten ihre Belohnung nur dann, wenn der Pool einen Block findet, was zu höheren, aber unregelmäßigen Auszahlungen führen kann.
  4. Pay-Per-Last-N-Shares (PPLNS): Dieses Modell ähnelt dem proportionalen System, jedoch wird die Belohnung basierend auf den letzten N Shares verteilt, die in einem bestimmten Zeitraum eingereicht wurden. Dies soll verhindern, dass sogenannte „Pool-Hopper“ von Pool zu Pool springen, um kurzfristig von einer hohen Blockwahrscheinlichkeit zu profitieren, ohne langfristig beizutragen. PPLNS belohnt Miner, die kontinuierlich im Pool aktiv sind, und sorgt so für eine fairere und stabilere Verteilung der Belohnungen.
  5. Score-basiert (Score): In diesem System werden Miner basierend auf der Zeit gewichtet, in der sie ihre Shares eingereicht haben. Frühere Shares erhalten mehr Gewicht, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Miner langfristig im Pool bleiben, anstatt nur kurzfristig auf schnelle Gewinne zu hoffen.

Eine vollständige Liste aller Vergütungssysteme findest du hier.

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Mining in einem Pool sind die Pool-Gebühren. Diese Gebühren werden von den Betreibern des Pools erhoben, um die Kosten für den Betrieb der Server, die Entwicklung der Software und die Verwaltung des Pools zu decken. Die Höhe der Gebühren kann variieren, liegt aber typischerweise zwischen 1 % und 3 % der Blockbelohnung.